Bretagne, das Land der Sagen und Legenden
Die Bretagne ist das Land der Sagen und Legenden. Wer kennt sie nicht, die Sage von König Artus und der Tafelrunde. Aber da ist auch noch die Legende vom Märchenwald Brocéliande mit seinem Tal ohne Wiederkehr, die Legende von Merlin dem Zauber und unzählige weitere Sagen und Legenden, die von Feen, Druiden, Königstöchtern und Zauberern berichten.
Die Namen der bretonischen "Zauberwälder" klingen, schon wenn man sie ausspricht, nach alten Sagen und märchenhaften Geschichten. Der namentliche Ursprung von Brocéliande, kommt wohl von "barc'h hé lan", was soviel wie "Das Reich der Druiden" bedeutet.
Die Wälder waren den Kelten heilig, die Bäume hatten eine religiöse Bedeutung, hatten sie doch die Kronen im Himmel und die Wurzeln in der Erde. Der jahreszeitliche Wandel der Bäume stand für Wachstum, Tod und Wiedergeburt, den Kreislauf des Lebens. Kein Wunder also, dass Merlin der große Zauberer, Seher und Mentor von König Artus, der Legende nach im Wald Brocéliande lebte.
Alte Eiche im Zauberwald von Brocéliande. Ob Merlin wohl unter ihr gesessen hat?
Merlin und Viviane im Zauberwald von Brocéliande
Der alte Zauberwald von Brocéliande bei Paimpont ist ein Schauplatz der Legenden um König Artus und den sagenhaften Zauberer, Gefährten und Lehrer von Artus, Merlin.
Der unsterbliche Merlin stammte aus der Verbindung des Teufels mit einer frommen Jungfrau. Da er sofort nach der Geburt getauft wurde, stellte er seine übernatürlichen Fähigkeiten fortan in den Dienst des Guten.
Als Ratgeber des Königs war der unsterbliche und nie alternde Merlin für Artus von unschätzbarem Wert. Er verhalf Artus auf den Thron und sichert ihm durch seine Zauberkraft das Fortbestehen seiner Herrschaft.
Eines Tages ging Merlin in den Wald von Brocéliande, um dort als Einsiedler zu leben und traf tief im Wald, an der Quelle von Barenton, die wunderschöne Fee Viviane. Die Quelle von Barenton, mit dem glasklaren Wasser, war schon den Kelten heilig und ist auch heute noch Anziehungspunkt für viele Touristen. Der Sage nach kamen die Feen an die Quelle, um sich in ihrem klaren Wasser zu spiegeln.
All seine Zauberkraft half Merlin nichts, als er sich in die Fee Viviane verliebte und ihr verfiel. Die Fee wünschte sich von ihrem Geliebten ein Schloss. Merlin baute Viviane daraufhin einen Palast aus Kristall. Doch er verschleierte ihn mit einem See, um die Fee vor den neugierigen Blicken der Menschen zu schützen. Dieses Schloss verzückte Viviane so sehr, dass sie sich fortan die Dame von See nannte.
Später so heisst es, fand Viviane am Ufer des Sees das Königskind Lancelot, den vielleicht berühmtesten Ritter der Tafelrunde, lockte ihn auf den Grund des Sees und zog ihn dort auf, wie ihr eigenes Kind.
Kupferstich "Merlin et Viviane", Gustav Doré , Illustration für
"Les Idylles du Roi" von Alfred Tennyson
Merlin verfiel Viviane immer mehr und sie versprach ihm ihre Liebe, wenn er ihr sein Wissen um die Zauberei vermitteln wollte. So verriet Merlin ihr nach und nach all seine Zaubersprüche, nur bei seinem größten Zauber konnte er sich nicht überwinden, ihn seiner Geliebten zu verraten.
Eines Tages gab Viviane vor, sie müsse ihren Vater, den König von Comper, jedes Mal überlisten, um Merlin treffen zu können, daher müsse sie unbedingt wissen, wie man ihn in ein Gefängnis ohne Mauern einschließen könne, damit sie unbehelligt zu Merlin entschwinden könne. Merlin, den seine Liebe blind machte, lehrte Viviane daraufhin seinen größten Zauber, den, der nötig war,um jemanden ohne Mauern durch einen Bann gefangen zu halten.
Kurze Zeit später, als Merlin im Gras eingeschlafen war, missbrauchte Viviane die ihr anvertrauten Kräfte, zog einen magischen Kreis um Merlin und von da an war er in einer Weißdornhecke gefangen, wie in einer unsichtbaren Zitadelle.
Sein Körper ist längst vergangen, aber seine Seele und sein Geist sind bis heute unsterblich und er wacht über den Wald von Brocéliande bis ans Ende der Zeit.
Auch Merlins Grab "le tombeau de Merlin", die Überreste einer Megalithenanlage, neben der eine Quelle entspringt (la Fontaine de Juvence), die als Jungbrunnen gilt, wird gerne besucht. Auf seinem Grab findet man meist frische Blumen und oft genug auch handgeschriebene Wünsche, die Merlin, der über alles wacht, doch bitte erfüllen möge.
Merlins Grab, le Tombeau de Merlin, Foto © Office de Tourisme Brocéliande
Die Legende um König Artus berichtet auch , dass Lancelot das magische Schwert von König Artus in den Schmieden von Paimpont (les forges de Paimpont) in Brocéliande fertigen ließ.
Der Riese Gargantua im Wald von Huelgoat
Der Wald und das Felsenmeer von Huelgoat beherbergen mindestens ebensoviele Legenden wie der Zauberwald Brocéliande.
Man erzählt, der immer hungrige Riese Gargantua habe vor langer Zeit auf seiner Wanderung in Huelgoat Rast gemacht und die armen Dorfbewohner um ein gutes Essen gebeten. Da die Bewohner von Huelgoat aber arme Bauern waren, konnten sie dem hungrigen Riesen nur einen Buchweizenbrei anbieten, der seinen großen Hunger nicht stillen konnte.
Daraufhin wanderte Gargantua wütend weiter in den reicheren Norden des Finistère, wo er endlich seinen Hunger stillen konnte. Als er seinen Weg an der Küste entlang fortsetzte, hob er große, vom Meer und von der Brandung rund geschliffene Felsbrocken auf und warf sie in seinem Zorn bis nach Huelgoat, wo sie im ganzen Wald zu Boden fielen und bis heute dort liegenblieben.
Auch die anderen Namen im Wald von Huelgoat zeugen von Sagen und Legenden. So findet man dort "le Moulin du Diable" ( die Teufelsmühle), "le Chaos du Moulin" (das Felsenmeer) , la "Roche Tremblante" (der bewegliche Felsen), le "Camp d’Artus" (das Artus-Lager) und den Pfad der Liebenden, auf dem angeblich Tristan und Isolde wandelten.
Der Wald von Huelgoat
Die versunkene Stadt Ys
Hier, in der Bucht von Douarnenez ,soll die sagenhafte Stadt Ys versunken sein
Die Legende von ker ys
Im 5. Jahrhundert herrschte der König Gradlon über die Cornouaille. Er war ein Pirat, Eroberer und wurde mehrmals zum “Conan” von Armorica ernannt, weil es ihm gelang, das Land erfolgreich gegen die Germanen zu verteidigen.
Von einem seiner Raubzüge brachte Gradlon ein rabenschwarzes Pferd mit, aus dessen Nüstern Flammen zu schießen schienen, wenn es schnaubte. Nur König Gradlon und die rothaarige Malgven, die er vom selben Raubzug mit in die Cornouaille gebracht hatte, konnten den Rappen Morvarg reiten, alle anderen warf er sofort ab. Malgven hatte leuchtend blaue Augen und eine Haut, weiß wie Schnee. Niemand weiß, woher Malgven kam, doch es wurde erzählt, sie sei eine Zauberin aus einem nordischen Land, die ihren Mann getötet habe, um Gradlon zu folgen.
Als Gradlon König wurde, verstarb Malgven plötzlich und hinterliess Gradlon ein kleines Mädchen, das den Namen Dahut erhielt. Dahut wuchs heran und ähnelte ihrer Mutter Malgven sehr, ihre Haare waren tiefrot, ihre Haut schneeweiß und ihre Augen strahlten in allen Farben des Meeres.
Sie allein konnte König Gradlon noch aufheitern und da sie das Meer liebte, verlangte sie von ihm, eine Stadt am Meer zu errichten. Tausende von Sklaven mussten daraufhin die Stadt mit dem Namen Ys erbauen, ein riesiger Deich sollte sie vor der Überflutung durch den Ozean schützen. Auf einem Fels ganz vorne an der Küste stand der Königspalast und eine Schleuse schützte die Stadt vor den Fluten des Atlantiks. Nur König Gradlon hatte einen goldenen Schlüssel, um die Schleuse zu öffnen.
Viele Boote zerschellten an der Küste und die Bewohner von Ys nahmen das Strandgut an sich und machten die Überlebenden zu ihren Sklaven. Es gab nur einen Gott, den die Bewohner von Ys anbeteten und das war der Ozean.
Ys wuchs und wurde die reichste Stadt der Cornouaille. Die Bewohner lebten im Überfluss, die Ställe der Pferde waren mit Marmor ausgekleidet und ganz Ys glitzerte und blitzte im Sonnenlicht vor lauter Gold, Silber und Edelsteinen. Doch die Bewohner von Ys wurden immer hochmütiger und dekadenter, allen voran Dahut, die Tochter des Königs.
Wenn ihr ein Mann gefiel, dann lud sie ihn ein, sie im Palast zu besuchen. Aber jeder junge Mann, der den Palast betrat, blieb für immer verschwunden und immer dann, wenn ein junger Mann den Palast betreten hatte, um die schöne Dahut zu sehen, dann sah man mitten in der Nacht einen Reiter auf einem pechschwarzen Pferd aus den Toren des Königspalastes galoppieren, hinter sich auf dem Pferd ein großes Bündel, in Lumpen gepackt. Der schwarze Reiter galoppierte bis zur Pointe du Raz und dort zur Felsengalerie “Enfer du Plogoff”, der ‘Hölle von Plogoff’, dort warf er sein Bündel in die Baie des Trépassés und gallopierte zurück zum Palast.
Eines Tages erschien ein besonders reizvoller junger Mann im Palast und Dahut lud ihn in ihre Gemächer ein. Sie war angetan von diesem neuen Liebhaber und statt ihn wie alle zuvor zu töten, ließ sich von ihm verführen, ihrem Vater als besonderen Liebesbeweis den goldenen Schlüssel für die Schleusentore zu stehlen. Zu spät erkannte sie, dass der Liebhaber niemand anderes als der Teufel selbst war. Er entschwand mit dem Schlüssel, öffnete die Schleusentore im Damm, der die Stadt Ys vor der Überflutung schützte und besiegelte damit ihr Schicksal. Es brach eine tosende Flut über die Stadt und ihre Bewohner herein und Ys versank mit all seinen Schätzen im Atlantik.
Einzig König Gradlon konnte sich auf seinem Rappen Morvag aus dem Fluten retten und seine Tochter noch hinter sich auf's Pferd ziehen. Sie galoppierten in Richtung des rettenden Ufers, aber der Ozean wurde immer aufgebrachter und die Wogen drohten sie zu verschlingen. Da hörte Gradlon die Stimme des Heiligen Guénolé, der ihn aufforderte, die Braut des Teufels, den Dämon, den Wellen zu überlassen und sich selbst zu retten.
So kam es, dass Gradlon die sündige Dahut vom Pferd stieß und sie im tosenden Ozean versank. In dem Moment, als Dahut in den Wogen verschwand, beruhigte sich der Ozean und Gradlon konnte mit seinem Pferd das rettende Ufer erreichen. Die Stadt Ys aber war von den Fluten verschlungen und wartet seither auf dem Meeresboden auf ihre Erlösung. Dies kann aber nur geschehen, wenn am Karfreitag in der Hauptkirche von Ys eine Messe gelesen wird, doch dazu müsste die Stadt erst einmal gefunden werden.
La Fuite de Roi Gradlon, Evariste Vital Luminais, Musée des beaux-arts in Quimper
Gradlon baute daraufhin seine neue Stadt Quimper auf und wurde Christ. Seine in den Fluten versunkene Tochter Dahut verwandelte sich in die Nixe Morgane und man sagt, dass sie noch heute die Seeleute, die sie in all ihrer Schönheit erblicken, auf den Meeresgrund lockt.
Als Gradlon schließlich starb, rannte sein Rappe Morvark, verrückt vor Kummer, an der Küste entlang davon in Richtung der Pointe du Raz. Noch heute kann man in manchen stillen Nächten das Klappern seiner Hufe hören, wenn er die Küste entlang galoppiert. Unter bestimmten Umständen soll man auch das warnende Glockengeläut der Kathedrale des versunkenen Ys aus der Buch von Douarnenez hören können.
Auf der Kathedrale von Quimper wurde zu Ehren von Gradlon und Morvark eine Statue errichtet. Die Bewohner der Cornouaille sind bis heute noch stolz auf ihren alten König Gradlon und sein stolzer Rappe Morvark ist für sie ein Sinnbild der unbeugsamen und freien Bretagne.
Das ist eine Version der Legende von Ys, es gibt noch unzählige andere Versionen und diverse Adaptionen in der Musik, unter anderem zwei Opern.
"Le roi Gradlon", gegen 1850, Musée des Beaux-Arts in Quimper
Tristan und Isolde in der Bretagne
Tristan und Isolde und ihre Liebesgeschichte gaben einer kleinen bretonischen Insel ihren Namen. Die Île de Tristan ist eine kleine Gezeiteninsel (das heisst, sie ist nur bei Niedrigwasser zugänglich) in der Bucht von Douarnenez.
Tristan, der Prinz von Léon, einer Region im Westen der Bretagne, wurde von seinem Onkel, Marc'h, dem König der Cornouaille, nach Irland entsandt, um dort dessen zukünftige Braut Isolde abzuholen und in die Bretagne zu bringen. Deren Mutter gab ihr einen Liebestrank mit, um ihr die Ehe mit dem alternden König Marc'h erträglicher zu machen.
Während der Rückreise tranken Tristan und Isolde vom Liebestrank, der eigentlich für Isolde und den König Marc'h bestimmt war. Daraufhin verliebten sie sich unsterblich ineinander und hintergehen den König. Als dieser davon erfuhr, schwor er den beiden Liebenden ewige Rache.
Über das tragische Ende der Liebesgeschichte gibt es verschiedene Versionen. In einer Variante sollen die Beiden an der Landspitze von Penmarc'h, dort wo der Phare d' Eckmühl steht, im Meer gestorben sein. Eine andere Version besagt, dass Tristan und Isolde gemeinsam auf dem Scheiterhaufen starben.
Eine etwas versöhnlichere Variante beschreibt, dass Tristan dem Scheiterhaufen zwar entkommen konnte, sich aber aus Verzweiflung über den Tod seiner Geliebten von den Klippen aus ins Meer stürzen wollte. Doch der Wind erfasste seinen Mantel und er wurde auf einer kleinen, vorgelagerten Insel abgesetzt. Dort starb er bald darauf aus Kummer über den Verlust Isoldes.
Das etwa 450 Meter lange und 250 Meter breite Inselchen trägt in Anlehnung an die Sage bis heute den Namen Île de Tristan. Die Insel mit einer kleinen Festung, einem Leuchtturm und einem Herrenhaus ist seit einigen Jahren im Besitz des Küstenschutzverbandes. Sie ist Naturschutzgebiet und wird nur im Rahmen geführter Besichtigungen zugänglich gemacht.
Die Île de tristan
Die Legende des Pferdekönigs
Außer der Legende um Tristan und Isolde gibt es noch eine Legende, in der König Marc'h, der König der Cornouaille, die Hauptrolle spielt:
König Marc'h besaß den schönsten und schnellsten Hengst,der je in der Bretagne geritten wurde. Er war schneller als der Wind, seine Hufe hinterließen beim Galoppieren keine Abdrücke auf der Erde und er konnte sogar über das Meer galoppieren, nicht einmal die höchsten Wellen konnten ihn aufhalten. Sein Name war Morvarc’h, das Seepferd.
Eines Tages, als König Marc'h einmal wieder auf dem Rücken von Morvac'h auf der Jagd nach Wildschweinen und Hirschen war, entdeckte er eine weiße Hirschkuh, die er sogleich verfolgte um sie zu töten. Doch obwohl sein Hengst schneller galoppierte als jemals zuvor, konnte König Marc’h die weiße Hirschkuh nicht einholen.
Auf einer Klippe an der Bucht von Douarnenez gelang es König Marc'h schließlich, die Hirschkuh in die Enge treiben, er spannte seinen Bogen und sein Pfeil zielte genau auf den Kopf der Hirschkuh, aus deren Augen sich eine Träne löste. Erbarmunglos schoß der König seinen Pfeil ab, doch dieser wendete sich im Flug und traf die Brust seines Rappen Morvac'h. Der getroffene Hengst bäumte sich auf und stürzte in den Ozean, nachdem er den König zu Boden geworfen hatte.
Als der König sich vom Boden erhob, erblickte er an der Stelle, an der die Hirschkuh gestanden hatte, ein wunderschönes Mädchen mit blondem Haar, von Algen gekrönt. Marc'h erkannte in ihr sofort Dahut, die Tochter des Königs von Ys, die einst mit der sagenhaften Stadt Ys im Ozean versunken war und seitdem als Meerjungfrau für ihr unstetes Leben büßen musste.
Sie sprach zu ihm:
“Danke mir, dass ich dein Leben verschonte, während du mir meines nehmen wolltest”, Als Strafe für dein grausames und
unbarmherziges Handeln wirst du ab heute die Mähne und Ohren deines Hengstes Morvarc’h tragen.” Sie berührte seine Stirn, sprang auf Morvac'hs Rücken und galoppierte davon über das
Meer.
So wurde König Marc'h zum "Pferdekönig" und musste fortan die Ohren und die Mähne seines Pferdes Morvac'h tragen.
Er schlich zurück in seinen Palast und versuchte die Mähne und die Ohren zu verbergen. Doch die Mähne von Morvac'h wuchs und wuchs und König Marc'h war gezwunden, einen Barbier kommen zu lassen, um seine Mähne zu stutzen. Um sein Geheimnis zu wahren, tötete er den Barbier nach getaner Arbeit mit seinen eigenen Händen. Ein Barbier nach dem anderen wurde von König Marc'h auf diese Weise nach getaner Arbeit getötet, bis es im Königreich nur noch einen alten Barbier gab.
Als dieser in den Palast gerufen wurde, sagte er zum König: " Warum hast Du mich nicht früher gerufen, ich hätte Dich von Deiner Mähne für immer befreien können, denn meine Schere ist magisch. Ich kann Dich auch jetzt noch von ihr befreien, aber Du must mir versprechen, mir das Leben zu lassen nach getaner Arbeit. Der König willigte ein und ließ den Barbier nach getaner Arbeit wieder gehen, ohne ihn zu töten.
Als der Barbier aus dem Palast kam, stürmten alle zu ihm hin, war er doch der erste und einzige Barbier, der lebend wieder hinausgekommen war. Aber der alte Barbier hielt sein Wort und schwieg. Es fiel ihm aber so schwer, sein Geheimnis für sich zu behalten, dass er beschloß zum Strand hinunter zu gehen, dort ein Loch zu graben und sein Geheimnis in dieses Loch hineinzuschreien, um es endlich loszuwerden.
Als er sein Loch gegraben hatte, schrie er hinein:
"Der König Marc'h trägtdie Mähne und die Ohren seines Pferdes Morvac'h"
"Der König Marc'h trägtdie Mähne und die Ohren seines Pferdes Morvac'h"
"Der König Marc'h trägtdie Mähne und die Ohren seines Pferdes Morvac'h"
Erleichtert, sein Geheimnis endlich losgeworden zu sein, schloss er das Loch am Strand wieder und machte sich auf den Heimweg. Er sah nicht mehr, dass auf dem Boden über dem Loch drei Schilfbüschel zu wachsen begonnen hatten.
Die Zeit verging und die Schwester des Königs Marc'h entschloss sich zu heiraten. Das ganze Volk versammelte sich im Schloss im großen Ballsaal, Musiker aus dem ganzen Reich trafen ein, um bei der Hochzeit aufzuspielen. Unter ihnen zwei, die in einem kleinen Haus hinter der Bucht lebten, in der der Barbier sein Geheimnis vergraben hatte. Auf dem Weg zum Palast waren sie an den drei Schilfbüscheln vorbeigekommen und hatten sie abgeschnitten, um daraus Schmuck für ihre Musikinstrumente zu machen.
Als sie aufspielten, damit das neuvermählte Paar seinen Hochzeitstanz tanzen konnte, kamen aus ihren Instumenten keine lieblichen Töne, sondern die schrecklichen Worte, die der Barbier in das Loch geschriehen hatte:
"Der König Marc'h trägt die Mähne und die Ohren seines Pferdes Morvac'h"
Im Tanzsaal herrschte völlige Stille, ein jeder hielt erschrocken die Luft an und zum ersten Mal nach vielen Jahren lüftete sich der schwarze Schleier am Ende des Saals und König Marc'h trat vor seine Untertanen. Er trug kene Mähne mehr, aber zwei riesige Pferdeohren entstellten seinen Kopf. Er durchschritt mit großen Schritten den Saal, verließ den Palast und wurde nie wieder in der Cornouaille gesehen.
An manchen Abenden sieht man aber noch heute, kurz vor Sonnenuntergang, wenn man vom Strand hinaufblickt, einen Mann oben auf den Klippen im Heidekraut stehen. Aufrecht und völlig unbeweglich, den starren Blick auf den Ozean gerichtet. Im Gegenlicht der untergehenden Sonne kann man erkennen, dass an seinem Kopf zwei große Pferdeohren gewachsen sind. Wenn Sie ihn sehen, dann haben Sie König Marc'h getroffen, der auf ewig im Verborgenen leben muss. Aber halten sie Abstand, der König wird sie sowieso nicht bemerken, denn sein Blick ist nur aufs Meer hinaus gerichtet.
Er sucht noch immer die Meerjungfrau Dahut, die Tochter des Königs von Ys, damit diese ihm endlich seine menschlichen Ohren zurückgibt und ihn vom Fluch befreit.
Von der Legende um König Marc'h gibt es natürlich auch viele verschiedene Versionen.
Einer anderen Version nach, hielt Marc'h sich in seinem Palast hinter dem schwarzen Schleier versteckt, bis die Stunde seines Todes gekommen war.
Er starb an einem Jahrestag seines Aufeinandertreffens mit Dahut, der Königstochter von YS und da er zu Lebzeiten so ein grausamer und herzloser Mensch war, wollte ihn der Erzengel Michael (Saint Michel le Peseur) direkt in die Hölle schicken. Da der König Marc’h der heiligen Jungfrau Maria in frühreren Tagen eine Kapelle am Fuße des Ménez Hom hatte errichten lassen, trat sie für ihn ein und wollte verhindern, dass er in der Hölle schmorte.
Der Erzengel Michael ließ sich von den Bitten der heiligen Jungfrau Maria erweichen und die Seele des Königs Marc’h fuhr nicht in die Hölle hinab, sondern wurde mit seinen körperlichen Überresten in einem Steingrab am Südhang des Ménez Hom begraben. Seine Seele dürfe erst vom Grab zum Himmel aufsteigen, so die Übereinkunft der heiligen Jungfrau Maria mit dem Erzengel Michael, wenn die Steine auf seinem Grab so hoch aufgetürmt wären, dass man das Grab von der Spitze des Glockenturms der Kapelle der heiligen Jungfrau Maria aus sehen könne.
König Marc'h hatte angeordnet, am Menez Hom begraben zu werden, um der heiligen Jungfrau Maria näher zu sein, doch seine Gefolgsleute zogen es vor, ihn nicht bei der Kapelle zusammen mit dem niederen Volk zu bestatten, sondern in einer eigenen Grabstätte.
Man sagt, die heilige Jungfrau Maria würde die Besucher des Menez Hom beeinflussen, damit sie Steine auf das Grab von König Marc'h legen, um seiner Seele den Aufstieg in den Himmel zu ermöglichen. Tatsächlich werfen noch heute Wanderer, Gleitschirmflieger und Touristen, die den Menez Hom besuchen, einen Stein auf das Grab von König Marc'h, aber es ist zu befürchten, dass seine Seele dort bis in alle Ewigkeit ausharren muss, ohne in den Himmel aufzusteigen, denn sein Grab wurde von seinen Gefolgsleuten auf dem der Kapelle abgewandten Hang des Ménez Hom angelegt.
Es gibt einen "Parcours du Roi Marc'h", beginnend am Menez Hom, mit 54 Etappen, siehe auch
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